Unser Jena ist weltoffen und vielfältig
Jena ist eine vielfältige und weltoffene Stadt. Wir von Bündnis 90/ Die Grünen begrüßen das, denn Vielfalt bereichert unsere Stadt und das Miteinander durch neue Ideen und andere Sichtweisen. Jena profitiert von seiner Internationalität. Inzwischen hat jede*r fünfte Einwohner*in einen Migrationshintergrund. Besonders attraktiv ist unsere Stadt für internationale Fachkräfte und Studie- rende aus dem Ausland. Auch sie sollen sich in Jena zuhause fühlen. Jena muss eigene Antworten auf die internationale Vielfalt finden, um weiterhin attraktiv zu bleiben.
Wer GRÜN wählt, stimmt für:
- ein umfassendes Welcome Center ansprechbar für Neu- Jenaer*innen und Geflüchtete.
- angemessene Unterkünfte und Sozialbetreuung.
- die Förderung internationaler Begegnungen und Städtepartnerschaften.
- eine starke und für alle zugängliche Antidiskriminierungsstelle.
Themen
Für eine Willkommenskommune Jena
Das geschaffene Welcome Center ist ein guter Anfang, um Menschen in ihrem Weg in unseren Arbeitsmarkt zu begleiten. Wir möchten es konzeptionell weiter ausbauen und ein Welcome Center mit ganzheitlichem Ansatz schaffen. Dazu wollen wir das bestehende Angebot ausweiten und neben der Beratung von zugewanderten Menschen auch Beratungsangebote für Arbeitgeber*innen schaffen. Dem Welcome Center wollen wir eine wichtige Verweisfunktion unter Einbeziehung anderer entscheidender Akteure wie der Refugee Law Clinic, Medinetz oder dem Weltraum e. V. zukommen lassen. Durch die Verzahnung von ganzheitlicher Beratung und zivilgesellschaftlichen Initiativen möchten wir eine zentrale Anlaufstelle schaffen, die sich in unmittelbarer Nähe zur Auslän- derbehörde befindet. Hierfür bietet sich der leerwerdende bisherige Standort des Bürgerservice an.
Wir wollen das Jenaer Integrationsbündnis neu beleben und setzen uns dafür ein, dass Jena Vielfalt auch weiterhin als Erfolgsfaktor und Chance begreift. Wir wollen das Thüringer Integrationskonzept auf seine Übertragbarkeit für die Stadt Jena prüfen. Außerdem setzen wir uns für eine Stärkung der Position des Integrationsmanagers sowie des Migrations- und Integrationsbeirats der Stadt Jena ein. Wir wollen alle Aktivitäten in ein sinnvolles Gesamtkonzept einbinden und als Stadt dem Anspruch einer bürger*innenfreundlichen Verwaltung gerecht werden. Eine Willkommenskultur für Fachkräfte und Studierende, aber auch Schutzbedürftige beginnt für uns in der Verwaltung. Deshalb befürworten wir den Ausbau interkultureller Sensibilisierung der Stadtverwaltung und fordern interkulturelle Kompetenztrainings als Standard für alle Mitarbeitenden der Verwaltung mit Bürger*innenkontakt.
Für ein weltoffenes Jena
Wir wollen die Teilhabe aller hier lebenden Menschen, egal welcher Herkunft. Wir möchten, dass Migrant*innen und Geflüchtete zu Bürger*innen werden. Dafür braucht es echte Chancengerechtigkeit. Sowohl die hauptamtliche als auch die ehrenamtliche Arbeit mit geflüchteten Menschen ist in Jena vielfältig und professionell. Dafür gilt allen unser großer Dank. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Initiativen, die von Geflüchteten und Migrant*innen selbst ins Leben gerufen werden, noch besser unterstützt werden. Angebote und Projekte, die sich gezielt an die Integration und Unterstützung von Neuzugewanderten richten, sollen weiterhin unterstützt werden.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Unterbringung von geflüchteten Menschen in angemessenen Unterkünften erfolgt und eine vernünftige Sozialbetreuung für Geflüchtete diese begleitet. Dafür
braucht es über die Stadt Jena verteilte kleine Heime, Wohnungen oder WGs. Die Integration der minderjährigen Geflüchteten soll durch Sprachkurse sowie den Besuch von Kita und Schule unterstützt werden. Die Beratungsstrukturen in den Unterkünften müssen personell besser untersetzt werden, um die derzeit langen Wartezeiten auf eine Beratung zu verkürzen.
Gemeinschaftsunterkünfte sind für Krisen gedacht, aber für eine dauerhafte Unterbringung wenig geeignet. Die Unterbringung in Turnhallen ist für uns nur in Ausnahmefällen und über einen kurzen Zeitraum denkbar. Auch eine langfristige Unterbringung in Containern ist, trotz des angespannten Wohnungsmarkts in Jena, ungeeignet und vermeidbar. Zu einer Mindestausstattung, die Menschen eine würdige Integration in Gesellschaft, das Lernen und die Suche nach Arbeit ermöglichen, gehört der Zugang zu WLAN. Diesen möchten wir in allen in Jena betriebenen Unterkünften gewährleisten. Zur Lösung des gestiegenen Bedarfs an Unterbringungsmöglichkeiten sollen verstärkt Gespräche mit der Universität und dem Land geführt werden.
Bildungseinrichtungen sollen sich konsequent dem Prozess der „interkulturellen Öffnung“ stellen, um Benachteiligungen abzubauen und alle Menschen einzubeziehen. Große Herausforderungen stehen uns bei der beruflichen Integration von Geflüchteten bevor. Insbesondere diejenigen, die seit vielen Jahren unterhalb ihrer Qualifikation in der Arbeitslosigkeit, in Hilfstätigkeiten oder Minijobs feststecken, brauchen bessere Zugänge zum Arbeitsmarkt, um ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln, ihre Kompetenzen einzubringen und sich eine eigene Existenzsicherung aufbauen zu können. Wir unterstützen die Jenaer Bildungsträger bei der Schaffung von innovativen Ausbildungsprojekten sowie (Nach-)Qualifizierungsprogrammen und wollen Jenaer Unternehmen zusammen mit der Wirtschaftsförderung ermutigen, sich gegenüber Zugewanderten zu öffnen und ihnen die Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Für mehr Toleranz und eine starke Antidiskriminierungsstelle
Wir begreifen Vielfalt als Stärke und wollen uns für ein weltoffenes Jena stark machen. Deshalb fordern wir qualifizierte politische Bildungsangebote und Menschenrechtsbildung für Jung und Alt. Wir unterstützen Initiativen gegen Online-Hate-Speech und zur Förderung von Medienkompetenz insbesondere für Schüler*innen. Außerdem setzen wir uns für die Fortführung der Fonds für politische Bildung ein. Wir unterstützen Projekte und Initiativen, die sich gegen jede Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit sowie Intoleranz engagieren und für Vielfalt eintreten.
Die Antidiskriminierungsstelle Jena leistet schon jetzt gute und wichtige Arbeit in unserer Stadt. Wir möchten sie weiter ausbauen und darin unterstützen eine zugängliche, sichtbare und kompetente Ansprechstelle für alle zu sein. Dazu gehört die Schaffung eines barrierefreien Zugangs zum Gebäude sowie eine erhöhte Sichtbarkeit und Zugänglichkeit für einzelne betroffene Gruppen durch einen barrierefreien Internetauftritt.
Für mehr internationale Begegnung und Städtepartnerschaften
Jena ist bunt und international. Wir setzen uns dafür ein, interkulturelle und internationale Begegnungen stärker zu fördern und allen Nationen und Kulturen in unserer Stadt Raum zu geben. Vielfalt muss hörbar, sichtbar und erlebbar gemacht werden. Deshalb möchten wir, dass Jena sich wieder an der bundesweiten Interkulturellen Woche beteiligt. Außerdem braucht es kommunale Unterstützung bei der Umsetzung neuer und der Verstetigung bestehender Kulturveranstaltungen. Wir möchten Menschen mit Migrationshintergrund darin unterstützen, eigene kulturelle Veranstaltungen umzusetzen und unser kulturelles Leben in der Stadt mitzugestalten. Hierfür setzen wir uns für einfache und niedrigschwellige Kulturförderung im Bereich von Mikroprojekten ein.
Begegnung muss sowohl innerhalb als auch außerhalb der Stadt Jena gefördert werden. Eine wichtige Säule sind unsere Städtepartnerschaften, die wir wieder mit Leben füllen wollen. Dies kann zum Beispiel durch die Förderung von thematischen Jugendbegegnungen, aber auch durch die Kommune organisierte Reisen für Initiativen und Bürger*innen geschehen. Insbesondere für die Aufgabe einer global nachhaltigen Entwicklung können wir gemeinsam mit unseren Partnerstädten voneinander lernen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Wir werden uns dafür einsetzen, dass in Jena gemeinsam mit Vereinen, Stadträt*innen und Stadtverwaltung ein Freundeskreis Städtepartnerschaften gegründet wird, welcher diese Themen aktiv begleitet.