Unser Jena gestalten alle gemeinsam
Demokratie lebt davon, dass Menschen sie jeden Tag aktiv gestalten und bei politischen Entscheidungen mitbestimmen können. Bürger*innenbeteiligung bringt eine Fülle an Ideen, Perspektiven und Lösungen mit sich, die politische Prozesse bereichern. Grundlage dafür ist Transparenz – nur so werden Entscheidungen und Handlungen der Verwaltung öffentlich nachvollziehbar und Lob oder Kritik möglich.
Auch Ehrenamt stellt eine wertvolle Möglichkeit der Beteiligung dar – so können soziale und kulturelle Projekte ermöglicht werden. Ehrenamtliche bringen sich freiwillig und leidenschaftlich für das Gemeinwohl ein und verdienen unsere volle Unterstützung.
Als Bündnis 90/Die Grünen Jena setzen wir uns aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ein und werden dies auch in der kommenden Legislatur konsequent vertreten.
Wer GRÜN wählt, stimmt für:
- die Stärkung des Beirats Bürgerbeteiligung.
- Weiterentwicklung des Bürgerbudgets.
- Weiterentwicklung der Ehrenamtscard.
- ein klares Bekenntnis gegen jeden Antisemitismus.
- die Stärkung des Runden Tischs für Demokratie.
Themen
Für Transparenz und Beteiligung
Auf Initiative der bündnisgrünen Stadtratsfraktion wurde in der vergangenen Legislaturperiode durch die Stadtverwaltung bereits eine umfangreiche Broschüre über verschiedenste Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger*innen erstellt. Diese sehen wir als Basis
Für eine innovative Museenlandschaft
Wir sprechen uns für einen Neustart der konzeptionellen Überlegungen zum Romantikerhaus als musealen Ort der Ideengeschichte sowie für eine neue Kunsthalle aus. Wir setzen uns ein für eine inhaltlich und strukturell bessere Integration der universitären Sammlungen. So möchten wir auch den neuen Formen und dem künstlerischen (Selbst-)Verständnis des jetzigen Jahrhunderts einen Raum geben.
für weitere Informationskampagnen zum Thema (Digitalisierung und Datenschutz).
Eine der Aufgaben des Beirats Bürgerbeteiligung als Gremium des Stadtrats ist es, Beteiligungsverfahren zu begleiten. Diese Funktion wird in der Praxis aber noch nicht genutzt. Im Gespräch mit den Vertreter*innen und ehrenamtlich Engagierten möchten wir den Anstoß geben, diese Aufgabe wieder aufzunehmen: Der Beirat soll anlassbezogen einberufen werden können, mit den entsprechenden Ressourcen ausgestattet und auch fachlich stärker qualifiziert werden. Auch in Beteiligungsphasen zum Flächennutzungsplan und zur Umnutzung von Flächen für Gewerbeund Wohngebiete wollen wir den Beirat stärker einbeziehen.
Das Bürgerbudget ist ein Erfolgsmodell, das wir beibehalten und anhand der gesammelten Erfahrungen weiterentwickeln möchten. Wir wollen außerdem das frühere Konzept eines Bürgerhaushalts wiederbeleben. Dabei werden zufällig ausgewählte Bürger*innen zu einem Themenkomplex der Entwicklung der Stadt informiert und anschließend befragt. Das Ergebnis der Befragung dient dann dem Stadtrat als Entscheidungsgrundlage.
Wir setzen uns dafür ein, dass Termine, Tagesordnungen und Protokolle kommunalpolitischer Gremien, insbesondere auch der Ortsteilräte, besser auffindbar sind und Sitzungen grundsätzlich in den Medien angekündigt werden. Die Informationsangebote wollen wir bündeln und ausbauen.
Das Ratsinformationssystem wollen wir auf einen aktuellen zeitgemäßen Stand bringen, damit Informationen aus dem Stadtrat einfach gefunden werden können. Gleichzeitig muss das Ratsinformationssystem offene Standards unterstützen, um die Transparenz- und Mitbestimmungsmöglichkeiten zu verbessern (Digitalisierung und Datenschutz).
Den Mängelmelder möchten wir als App verfügbar machen, mit der unmittelbar ein Standort, ein Foto und eine Beschreibung eines Problems übermittelt werden können. Er soll außerdem offene Schnittstellen erhalten, damit auch externe Mängelmelder aus anderen Städten in Jena verwendet werden können (Digitalisierung und Datenschutz). Wir setzen uns dafür ein, ihn zu einer umfassenderen Vorschlagsplattform auszubauen.
Außerdem möchten wir die Mitgestaltung bei Großprojekten ausbauen. Vorbild soll die Beteiligung der Bevölkerung an der Neu-Konzeption des Eichplatzareals sein. Das Prinzip Bürgerräte soll auch für die Bachstraße und den Ernst-Abbe-Platz angewendet werden. Bei der Beteiligung ist darauf zu achten, dass alle Gruppen – beispielsweise auch Jugendliche – involviert werden (Stadtentwicklung, Ortsteile).
Für eine Stärkung von Ehrenamt und Zivilgesellschaft
Unsere Gesellschaft ist ohne ehrenamtliches Engagement, das sie trägt, nicht denkbar. Jena lebt von einer sehr aktiven Zivilgesellschaft und vielfältigen Vereinslandschaft, die unsere Demokratie auf vielfältige Weise prägen. Laut statistischen Erhebungen liegt der Anteil derer, die sich in Thüringen bürgerschaftlich engagieren, mit ca. 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Deshalb ist es uns ein zentrales Anliegen, zivilgesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement in Jena besser zu unterstützen.
Die Rahmenbedingungen in Jena mit einer vielfältigen Vereinswelt, lebendigen Bürgerinitiativen, einem im Vergleich hohen Bildungs- und Einkommensdurchschnitt und den entwickelten Beteiligungsformaten sind ideale Voraussetzungen für freiwilliges Engagement. Wir wollen die Menschen, die sich engagieren und oft einen Großteil ihrer Freizeit investieren, sowie Vereine und Initiativen stärker ideell und finanziell unterstützen. Dies wollen wir in Abstimmung mit der Freiwilligenagentur und dem Ehrenamtsbeirat voranbringen.
Viele Vereine und Initiativen, die in Jena aktiv sind, verfügen über keine eigenen Räume. Regelmäßig stehen sie vor der Schwierigkeit, erschwingliche Veranstaltungs- und Versammlungsräumlichkeiten zu finden. Deswegen möchten wir dem Wunsch aus der aktiven Bürger*innenschaft nachkommen und daran arbeiten, Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, in die sich Initiativen und Vereine einfach und kostengünstig einbuchen können.
Ehrenamtlich Aktive investieren vor allem Zeit. Deswegen möchten wir Antragsverfahren auf städtische Fördermittel vereinfachen und digitalisieren. Um Fördermittel beantragen zu können, brauchen Gruppen und Initiativen oft die Rechtsform eines eingetragenen Vereins. Strukturen, die Menschen beim Prozess der Vereinsgründung begleiten und beraten sowie Weiterbildungen anbieten, möchten wir deswegen in ihrer Arbeit stärken.
Um ehrenamtlich und zivilgesellschaftlich aktive Menschen in ihrer Arbeit weiter zu entlasten, setzen wir uns für mehr Weiterbildungs- und Vernetzungsangebote ein. Hierbei geht es uns um die Vernetzung untereinander, aber auch um eine bessere Vernetzung und Einbindung in die Stadtpolitik. So möchten wir die Teilhabe aller Generationen und das Engagement im Freiwilligenbereich an sich stärken. Die Ehrenamtscard und das Vereinsforum wollen wir weiterentwickeln und breiter zugänglich machen.
Wichtig ist uns, dass für die Ehrenamtlichen ein gutes Verhältnis zwischen Förderung und bürokratischem Aufwand besteht und die Wertschätzung und Anerkennung seitens der Stadt beständig und für alle Generationen gilt.
Für Austausch mit religiösen Gemeinschaften und ein klares Bekenntnis gegen jeden Antisemitismus
Auch religiöse Gemeinschaften verschiedener Konfessionen und Religionen sind wichtige Akteure der Jenaer Zivilgesellschaft, geben vielfältige Impulse und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dabei suchen wir die Kooperation und den Dialog mit allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die das Grundgesetz achten.
Wir möchten uns für den Dialog der Religionen einsetzen und entsprechende Veranstaltungen fördern. Auch bei der Suche nach innenstadtnahen Gebetsräumen möchten wir unterstützen, wo es möglich ist. Bündnis 90/Die Grünen Jena stellen sich gegen jede Form der Muslimfeindlichkeit und des Antisemitismus. Antisemitismus gibt es in allen politischen und gesellschaftlichen Spektren und muss in allen seinen Formen geächtet und bekämpft werden. Wir fordern deshalb regelmäßige Bildungsangebote für städtische Mitarbeiter*innen bzw. für Bürger*innen durch städtische Institutionen zur Antisemitismus-Prävention, z. B. durch Rias Thüringen.
Wir möchten außerdem den Runden Tisch für Demokratie stärken und uns für die Umsetzung des überarbeiteten Stadtprogramms gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Intoleranz einsetzen.