Klima und Energie

Unser Jena ist nachhaltig und erneuerbar

Die Klima­krise spüren wir in Jena jetzt schon durch regel­mä­ßige Hitze­som­mer, Dürren und Stark­re­gen. Als eine der wärms­ten Städte Deutsch­lands wird Jena in Zukunft beson­ders stark von der Erder­hit­zung betrof­fen sein. Zur Lösung des Problems braucht es weltweite Anstren­gun­gen des indus­tria­li­sier­ten globa­len Nordens. Dazu muss aber auch Jena als wirtschaft­lich und kultu­rell erfolg­rei­che Stadt mit überre­gio­na­ler Strahl­kraft voran­ge­hen und einen Teil beitra­gen. Wir wollen zeigen, dass Klima­schutz global und lokal wirkt und dass uns die Energie‑, Wärme- und Verkehrs­wende allen ein Mehr an Lebens­qua­li­tät bringt. Dafür wurden in den vergan­ge­nen Jahren in Jena schon erste Schritte einge­lei­tet, auf denen wir aufbauen werden.

Wer GRÜN wählt, stimmt für:

  • die konse­quente Umset­zung des Klima-Aktions­plans.
  • ein städti­sches Solar­pro­gramm.
  • die Umstel­lung der Jenaer Fernwärme auf Großwär­me­pum­pen.
  • langfris­tige und flächen­de­ckende Versor­gungs­si­cher­heit.
  • Steige­rung der Energie­ef­fi­zi­enz im Jenaer Gebäu­de­be­stand

Für eine klimagerechte Stadt

Nach jahre­lan­ger Vorar­beit engagier­ter Initia­ti­ven und Bürger*in- nen hat der Stadt­rat unter anderem durch unser Engage­ment im April 2023 den Klima-Aktionsplan beschlos­sen. Dieser soll die Stadt möglichst nahe an das Ziel der Klima­neu­tra­li­tät bis 2035 bringen und ist der zentrale klima­po­li­ti­sche Erfolg der letzten Stadt­rats­pe­ri­ode. Darauf wollen wir aufbauen und setzen uns für eine konse­quente und schnelle Umset­zung der entwi­ckel­ten Maßnah­men ein. Dazu muss der Stadt­rat die notwen­di­gen finan­zi­el­len Mittel bereit­stel­len und die städti­sche Klima­schutz­agen­tur zur Projekt­ko­or­di­na­tion und Infor­ma­tion der Bürger*innen schnellst­mög­lich ihre Arbeit aufneh­men. Dafür wollen wir auch inten­siv Landes- und Bundes­för­der­pro­gramme nutzen, die die Regie­run­gen unter grüner Betei­li­gung auf den Weg gebracht haben. Insbe­son­dere soll die Stadt­ver­wal­tung vorbild­haft voran­ge­hen und durch mehr Energie­ef­fi­zi­enz und die Umstel­lung auf erneu­er­bare Energien bis 2030 klima­neu­tral werden. Darüber hinaus wollen wir die bestehen­den Handlungs­lü­cken des Klima-Aktions­plans insbe­son­dere im Verkehrs­be­reich durch weitere Maßnah­men schlie­ßen.

Ein wichti­ger Baustein der klima­freund­li­chen Verkehrs­wende ist die Einrich­tung eines öffent­li­chen Ladenet­zes für alle mögli­chen Arten der E‑Mobilität. Damit auch Mieter*innen elektrisch mobil sein können, wollen wir die Einrich­tung von gemein­sam nutzba­ren Ladesäu­len in Wohnge­bie­ten voran­trei­ben. Im Rahmen der turnus­mä­ßi­gen Erneue­rung wollen wir auch die Busflotte des städti­schen Nahver­kehrs bis 2035 vollstän­dig elektri­fi­zie­ren, indem wir schritt­weise von Diesel- auf Elektro­an­trieb umrüs­ten. Wir setzen uns außer­dem dafür ein, dass Jena allen Menschen ein umwelt­freund­li­ches und sozial gerech­tes Mobili­täts­an­ge­bot bietet (→ Mobili­tät und Verkehr).

Für den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien

Die zentrale Voraus­set­zung für Klima­neu­tra­li­tät ist die Umstel­lung unseres Energie­sys­tems auf erneu­er­bare Energien. Dafür wollen wir ein städti­sches Solar­pro­gramm mit mehre­ren Maßnah­men auf den Weg bringen. Wir wollen uns dafür einset­zen, dass standard­mä­ßig auf jeder neuen geeig­ne­ten Dachflä­che eine Solar­an­lage mitge­plant wird. Auch bei städti­schen Gebäu­den und Immobi­lien von Jenawoh­nen setzen wir uns für eine möglichst flächen­de­ckende Ausstat­tung mit Solar­an­la­gen ein. Wir wollen auf geeig­ne­ten Freiflä­chen im Stadt­ge­biet Solar­an­la­gen bauen, sofern dem keine Natur­schutz­be­lange entge­gen­ste­hen. Dabei haben Konver­si­ons­flä­chen klaren Vorrang. Beim Ausbau von Solar­an­la­gen auf städti­schen Flächen setzen wir uns für eine Projek­tie­rung über die Stadt­werke bzw. alter­na­tiv über die Bürger­En­er­gie Jena eG ein. Das städti­sche Förder­pro­gramm für Balkon­so­lar­an­la­gen wollen wir insbe­son­dere für Haushalte mit gerin­gem Einkom­men fortfüh­ren. Mieter*innen müssen sich einfa­cher über Mieterstrommodelle infor­mie­ren können. Wichtig ist uns außer­dem, dass das kommu­nale Energie­ma­nage­ment ausge­wei­tet wird, damit die Stadt maßnah­men­über­grei­fend koordi­na­tiv tätig sein kann. Damit wollen wir eine instal­lierte Leistung von mindes­tens 200 Megawatt im Stadt­ge­biet errei­chen.

Die Stadt­werke haben als kommu­na­ler Energie­ver­sor­ger in städti­scher Hand eine beson­dere Verant­wor­tung für den Ausbau der erneu­er­ba­ren Energien. Deshalb wollen wir die Stadt­werke so ausrich­ten, dass sie sich aktiv an der Projek­tie­rung von Windkraft- und Solar­an­la­gen im Umfeld von Jena betei­li­gen, um so in der Stadt einen echten Grünstrom­ta­rif anbie­ten zu können. Gleich­zei­tig sollen die betref­fen­den Kommu­nen von der Koope­ra­tion mit Jena profi­tie­ren. Der Ausbau der erneu­er­ba­ren Energie bei uns vor Ort hat für uns klare Priori­tät. Den Ankauf von Grünstrom­zer­ti­fi­ka­ten wollen wir beenden und schnellst­mög­lich durch eine klima­neu­trale Energie­ver­sor­gung aus der Region erset­zen.

Wir unter­stüt­zen das Pilot­pro­jekt JenErgieReal, mit dem der Ausbau von intel­li­gen­ten Verteil­net­zen in Jena voran­ge­bracht wird, und setzen uns für eine flächen­de­ckende Veran­ke­rung in der Stadt ein. Um auf der Angebots­seite zusätz­li­che Flexi­bi­li­tät zu schaf­fen, setzen wir uns dafür ein, eine Biogas­an­lage zur Verwer­tung von Bio-Abfäl­len aufzu­bauen, mit der über Kraft-Wärme-Kopplung flexi­bel Strom und Wärme erzeugt werden können. Die Stadt soll sich darüber hinaus auch weiter­hin im Rahmen ihrer Möglich­kei­ten für Energie­ein­spa­run­gen einset­zen, beispiels­weise durch das zeitweise Abschal­ten von Ampeln oder Straßen­be­leuch­tung und kosten­lose Strom­spar­checks für Bürger*innen.

Für eine erfolgreiche Wärmewende

Im Bereich der Wärme­ver­sor­gung hat die Stadt Jena durch einen hohen Anteil an Gebäu­den mit Fernwär­me­an­schluss die Chance, einen großen Teil der Wärme­ver­sor­gung auf einen Schlag zu dekarbonisieren. Wir begrü­ßen die Pläne der Stadt, das Heizkraft­werk in Burgau von Erdgas auf eine durch erneu­er­ba­ren Strom betrie­bene Großwär­me­pumpe umzurüs­ten und dabei insbe­son­dere eine ökolo­gisch verträg­li­che Nutzung von Flussthermie zu prüfen. Wir setzen uns für eine zeitnahe Reali­sie­rung dieser Trans­for­ma­tion ein, um die Menschen in Jena vor hohen Gasprei­sen zu schüt­zen. Unter­setzt werden soll dies mit einer Auswei­tung der Anschlüsse von Haushal­ten an das Fernwär­me­netz insbe­son­dere im Neubau. Um kurzfris­tige Spitzen in der Wärme­nach­frage abzude­cken, sind Biogas­an­la­gen sinnvoll. In der Kombi­na­tion kann so eine erneu­er­bare und versor­gungs­si­chere Fernwär­me­ver­sor­gung sicher­ge­stellt werden, ohne dass sich auf ungesi­cherte Liefe­run­gen von grünem Wasser­stoff verlas­sen werden muss. Auch die Idee eines saiso­na­len Großwärmespeichers wollen wir voran­trei­ben.

Um langfris­tig und flächen­de­ckend die Versor­gungs­si­cher­heit auch für Gebäude zu gewähr­leis­ten, die nicht an das Fernwär­me­netz angeschlos­sen sind, soll die Stadt zeitnah die gesetz­lich erfor­der­li­che kommu­nale Wärme­pla­nung umset­zen. Dabei ist es wichtig, dass für Gebäude, die bisher mit Gas beheizt werden, indivi­du­elle Lösun­gen wie z.B. Wärme­pum­pen oder Solar­ther­mie gefun­den werden. Über den Weg von Modell­pro­jek­ten wollen wir darüber hinaus die Umstel­lung der Jenaer Gewer­be­ge­biete auf eine klima­neu­trale Energie­ver­sor­gung voran­trei­ben.

Die beste Art der Wärme­en­er­gie ist jedoch die, die nicht benötigt wird. Daher wollen wir uns für eine deutli­che Steige­rung der Energie­ef­fi­zi­enz im Jenaer Gebäu­de­be­stand einset­zen. Dazu wollen wir eine Gebäu­de­sa­nie­rungs­kam­pa­gne auf den Weg bringen, mit der wir Gebäudeeigentümer*innen durch Förde­rung und Beratung bei der Sanie­rung unter­stüt­zen. Mittels quartiers­ba­sier­ten Modell­pro­jek­ten in verschie­de­nen Orts- und Stadt­tei­len wollen wir flächen­de­ckend zügig Erfolge erzie­len. Das bereits laufende Modell­pro­jekt zum Smarten Quartier kann hierfür als Vorbild dienen. Beson­ders die städti­sche Wohnungs­ge­sell­schaft Jenawoh­nen wollen wir bei der Umset­zung eines ambitio­nier­ten Sanie­rungs­fahr­plans unter­stüt­zen.