Unser Jena meistert die digitale Transformation
Die Potentiale der Digitalisierung wollen wir, Bündnis 90/Die Grünen Jena, für gute Lösungen nutzen, die unsere Stadtgesellschaft nachhaltig voranbringen. Als Leuchtturm in Thüringen haben wir uns dafür ehrgeizige Ziele gesetzt und wollen mit der digitalen Transformation Effizienz und Wertschöpfung stärken. Ein flächendeckendes öffentliches WLAN im Stadtgebiet erhöht die Aufenthaltsqualität und sichert Informationsmöglichkeiten. Dazu braucht es auch einen zügigen Glasfaserausbau in allen Stadt- und Ortsteilen.
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ist gegenwärtig eine der größten Herausforderungen. Wir sind eine Stadt mit starker Technologieaffinität, gleichzeitig werfen die damit einhergehenden möglichen Folgen auch immer kritische Fragen auf. Daher wollen wir den bereits eingeschlagenen Weg zu einer transparenten Kommunalverwaltung konsequent weitergehen. Mit einem ganzheitlichen Entwicklungskonzept können wir die datengetriebene Vernetzung der kommunalen Infrastruktur mit den Gewohnheiten, Bedürfnissen und Wünschen der Bürger*innen, der Umwelt, der Unternehmen und der Tourist*innen aufeinander abstimmen und gemeinsame Lösungswege finden.
Wer GRÜN wählt, stimmt für:
- eine nachhaltige Stadt durch kluge Vernetzung (Smart Green City Jena).
- eine kompetente digitale Transformation und besseren Datenschutz.
- mehr Transparenz bei städtischen Entscheidungen.
- Digitalisierung und Open Data in der Verwaltung.
Themen
Für eine Smart Green City Jena
Das Smart City Projekt bietet sich als Plattform für die Digitalisierung in Zusammenarbeit mit vielen Interessengruppen an. Wir Bündnisgrüne unterstützen dieses Projekt und setzen uns für eine transparentere, greifbare Darstellung des Nutzens für die Stadtgesellschaft und eine noch bessere Kommunikation über den Stand der Umsetzung ein. Informationen zu Smart City sollten in verständlicher Form dargestellt werden.
Wir möchten eine Brücke zwischen Natur und Technik schlagen und mit Hilfe eines stadtweiten bürgerwissenschaftlichen Sensordatennetzes Schlüsse für die Verbesserung der Lebensqualität der Bürger*innen ziehen. Unser Ziel ist, Jena so zu einer echten „Smart Green City“ weiterzuentwickeln. So können Daten vorhandener Sensoren zugänglich gemacht (beispielsweise Klimamessungen an Fahrzeugen durch den Kommunalservice und Nahverkehr, Zählstellen für Verkehrsdaten) und weitere Datenquellen erschlossen werden.
Öffentliche Dachflächen, Ampeln und Straßenlaternen möchten wir grundsätzlich zur Messung von Umweltdaten zur Verfügung stellen, um z.B. lokale Wärmehotspots zu erkennen. Diese Daten werden den Bürger*innen im Rahmen der übergreifenden Strategie über ein Open Data Portal zur Verfügung gestellt. Für alle diese Anwendungszwecke möchten wir ein effizientes Monitoring zur Gewinnung und Nutzung von Daten einführen, um Schwerpunkte für die Weiterentwicklung zu erkennen.
Für Transparenz und Bürger*innenbeteiligung
Unser Ziel ist es, für die Öffentlichkeit größtmögliche Transparenz in der Kommunalpolitik und in der Arbeit des Stadtrates herzustellen. Wir möchten alle Bürger*innen darin bestärken, sich, ihre Sichtweisen und ihr Wissen einzubringen. Ein Baustein dafür ist die Beteiligungsbroschüre, die auf eine Initiative unserer Fraktion zurückgeht und in der letzten Legislaturperiode bereits veröffentlicht wurde. Sie fasst alle Möglichkeiten zusammen, an der politischen Arbeit hier vor Ort mitzuwirken.
Weiterhin werden wir uns dafür einsetzen, Abstimmungen im Stadtrat namentlich oder mindestens nach Fraktionen zu erfassen und darzustellen. Dazu möchten wir ein elektronisches Abstimmungssystem einführen.
Informationen über die Entscheidungswege der städtischen Gremien müssen für alle Altersgruppen niedrigschwellig und barrierefrei zugänglich sein. Dafür wollen wir das sogenannte „Ratsinformationssystem“, das über die Website der Stadt Jena erreichbar ist, ausbauen und nutzungsfreundlich umgestalten.
Meldungen im kommunalen Mängelmelder sollen zudem systematisch ausgewertet werden, um daraus Informationen zu Schwachpunkten und Verbesserungsmöglichkeiten abzuleiten. Den Mängelmelder möchten wir zu einer digitalen Vorschlagsplattform für die Bürger*innen ausbauen. Vorbilder dafür sind das „Baumradar“ in der Partnerstadt Erlangen oder die Vorschlagskarte zum Klima-Aktionsplan.
Wir möchten die Bürger*innen außerdem besser direkt an Digitalisierungsprozessen in ihrer Stadt beteiligen und mehr Möglichkeiten einräumen, Rückmeldungen zu geben. Dazu sollen Beteiligungsformate wie etwa Digitalisierungs-Stammtische ausprobiert und angeboten werden.
Für Digitalisierung und Open Data in der Verwaltung
Für die digitale Transformation der Verwaltung ist weiterhin viel Arbeit und Engagement nötig. Wir setzen uns dafür ein, dass Datenschutz und Datensicherheit von Anfang an Schwerpunkte im Prozess bilden, da andernfalls für Verwaltung und Bürger*innen unkalkulierbare Risiken entstehen.
Bisher ist nur eine sehr geringe Anzahl an Verwaltungsvorgängen vollständig digital möglich. Wir Bündnisgrüne möchten eine Prioritätenliste für die Umsetzung der Digitalisierung in der Verwaltung aufstellen und diese als Handlungsgrundlage für weitere Schritte nutzen. Vor der Digitalisierung von Prozessen müssen diese überprüft und angepasst werden. So kann endlich auch der Abbau von Bürokratie vorangebracht werden.
Wir möchten bei der Bewältigung der wichtigen Aufgabe Digitalisierung, die auch als Schnittstelle für weitere Bereiche fungiert, Insellösungen vermeiden. Stattdessen streben wir gemeinsame Lösungen auf Landes- und Bundesebene an, gegebenenfalls auch in Kooperation mit anderen Städten und Gemeinden.
Wo nötig, wollen wir mit externen Partnern kooperieren, insgesamt sollten Beratungsleistungen aber reduziert und begrenzt werden. Wir möchten vermehrt innerhalb der Verwaltung Kompetenzen aufbauen. Dazu sind eine angemessene Bezahlung und das Vorhandensein von unbefristeten Stellen notwendig, um qualifizierte Arbeitskräfte anzuwerben. Mit einer Personalentwicklungsstrategie möchten wir sicherstellen, dass Mitarbeitende in der Stadtverwaltung und städtischen Einrichtungen zu Themen wie Künstliche Intelligenz, Datenschutz und Datensicherheit gut aufgestellt sind.
Wo es möglich ist, möchten wir nur noch offene Datenformate und Open Source Software einsetzen, da diese sich durch Datensicherheit und Unabhängigkeit auszeichnen. Open Source muss nicht um jeden Preis verwendet, aber immer ernsthaft geprüft werden. Wichtig sind insbesondere offene Schnittstellen und Datenformate.
Neben dem Ausbau von Open Data und der Verwendung offener Schnittstellen in der Verwaltung wollen wir auch einen offenen Haushalt weiterentwickeln und ausbauen. Das wirtschaftliche Interesse an Daten ist enorm — öffentliche Daten sind aber ein wertvolles Allgemeingut, eine Privatisierung schließen wir aus. Vorhandene Daten, wie zum Beispiel das Baumkataster, sind in das städtische Open Data Portal zu integrieren, um beispielsweise auch eine bessere Information der Öffentlichkeit über Baumfällungen zu erreichen.