Unser Jena ist sicher für alle
Wir verstehen Sicherheit als breites Konzept, das Feuerwehren und Rettungsdienst, aber auch sichere Verkehrswege, den Abbau von Angsträumen und eine ansprechbarere Polizei beinhaltet. Wir möchten die für die Sicherheit der Bürger*innen in Jena zuständigen Berufsgruppen stärken und eine sichere Stadt schaffen, in der sich alle, insbesondere Frauen und marginalisierte Gruppen, sicher fühlen. Auf die stetig wachsende Bedrohung durch extreme Wetter- und Großschadenslagen möchten wir mit klugen Konzepten und Aufklärung reagieren.
Wer GRÜN wählt, stimmt für:
- gut ausgestattete Feuerwehren, Rettungsdienste und Krisenintervention.
- besseren Schutz vor extremen Wetterereignissen.
- sichere Verkehrswege.
- Kontaktbereichsbeamt*innen bei der Polizei, die direkt ansprechbar sind.
- eine bekannte und verankerte Beratungsstruktur für Betroffene.
Themen
Für starke Feuerwehren und Retter*innen
Als nichtpolizeilicher Teil unserer Daseinsvorsorge brauchen wir starke freiwillige Feuerwehren, eine gut ausgerüstete Berufsfeuerwehr und einen starken Rettungsdienst. Bündnis 90/Die Grünen Jena begrüßen die Einrichtung der neuen Rettungsleitstelle, in der alle Berufsgruppen gut ausgestattet und verzahnt miteinander arbeiten. Aufgrund der hohen Belastung und einer Vielzahl an Überstunden wollen wir die Rettungsleitstelle und Rettungsdienste besser personell untersetzen.
Insbesondere freiwillige Feuerwehren sind auf bürgerschaftliches Engagement angewiesen und für die Sicherheit unserer Bürger*in
nen von zentraler Bedeutung. Wir machen uns für eine bessere finanzielle Ausstattung auf Landes- und Kommunalebene stark und wollen Jugendfeuerwehren besser unterstützen. Wir setzen uns ein für eine höhere Aufwandsentschädigung, die die wertvolle Arbeit der ehrenamtlichen Helfer*innen entsprechend honoriert und entlohnt.
Die meisten Einsätze bestehen aus einem Ineinandergreifen verschiedener Berufsgruppen, das in Jena sehr gut funktioniert. Auch die Notfallseelsorge ist ein integraler Teil der Unterstützung – sowohl von Betroffenen als auch von Einsatzkräften. Um entsprechende sichere Ausrüstung zu gewährleisten und Fortbildungen zu finanzieren, möchten wir Grüne ein entsprechendes Budget in den Haushalt einstellen.
Für Schutz vor Katastrophen und Extremwetter
Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse in Zukunft häufiger auftreten. Um als Stadt für Naturkatastrophen wie Hochwasser und Stürme sowie weitere Bedrohungsszenarien wie Großbrände oder längere Stromausfälle gerüstet zu sein, wollen wir umfassende Konzepte erstellen und die bestehenden aktualisieren und erweitern. Initiativen unserer bündnisgrünen Stadtratsfraktion, Jena resilienter gegen Extremereignisse und Notlagen zu machen, gab es bereits in der vergangenen Legislaturperiode. Ein wichtiger Teil dieser Konzepte sind Maßnahmen zur Sensibilisierung der Bevölkerung. Ein Baustein kann eine kurze, prägnante Broschüre sein, die im Ernstfall die wichtigsten Informationen bereitstellt und Handlungsempfehlungen für Betroffene enthält.
Für die Versorgungssicherheit im Bereich Energie sind in den nächsten Jahren auch auf kommunaler Ebene große Anstrengungen nötig, um erneuerbare Energien auszubauen und Energie für alle Bürger*innen und ansässige Industrien sicher und kostengünstig bereitzustellen (Klima und Energie).
Der Schutz vor Angriffen im digitalen Raum ist auf kommunaler Ebene noch oft unterschätzt. Dabei kann eine Ransomware-Attacke
die Stadtverwaltung nicht nur kurzfristig lahmlegen, sondern wie bei einem Angriff in Anhalt-Bitterfeld 2021 Monate bis Jahre handlungsunfähig machen. Daher betrachten wir Digitale Kompetenz auch als Teil des Katastrophenschutzes, schulen unsere Verwaltung in dieser Hinsicht und setzen uns auf Landes- und Bundesebene für Prophylaxe- und Unterstützungsmaßnahmen ein.
Das wirtschaftliche Interesse an Daten ist enorm — öffentliche Daten sind aber ein wertvolles Allgemeingut, eine Privatisierung schließen wir aus.
Für eine Stadt in der alle sicher von A nach B kommen
Sicherheit bedeutet für uns Grüne auch, sich verkehrssicher und uneingeschränkt im Stadtgebiet bewegen zu können. Wir wollen, dass Schulwege von Kindern und Jugendlichen sicher und im besten Fall selbstständig zu begehen sind. Gleiches gilt für Senior*innen, die sich Eigenständigkeit durch Bewegungsfreiheit erhalten. Dafür braucht es besser einsehbare Straßen und Kreuzungen sowie mehr Fußgängerüberwege an viel befahrenen Straßen. Auch eine Tempominderung im Stadtgebiet trägt zur Verkehrssicherheit bei.
Falsch parkende Autos erhöhen Risiken im Straßenverkehr. Deswegen sollen im gesamten Stadtgebiet Meldungen von besonders rücksichtslosem Falschparken durch Bürger*innen über Apps wie „weg.li“ oder „wegeheld“ durch das Ordnungsamt akzeptiert werden. Für Hindernisse auf Fußwegen (neben Autos auch falsch abgestellte Roller oder Fahrräder), die beispielweise die Mobilität von Menschen mit Hilfsmitteln wie einem Rollstuhl, Blindenführstock oder Rollator erschweren, aber auch Kinderwagen blockieren, wollen wir praktikable Lösungen finden. Für Baustellen wollen wir klare Regeln etablieren, die ein gefahrloses Passieren insbesondere für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden ermöglicht.
Für eine Stadt, in der sich alle sicher fühlen
Eine sichere Stadt muss Menschen Freiräume ermöglichen und sie gleichzeitig vor Gewalt schützen. Für Bewegungsfreiheit und die freie Entfaltung aller Bürger*innen in Jena setzen wir uns dafür ein, Angsträumen im Stadtgebiet durch geeignete Maßnahmen zu begegnen. Dazu gehören beispielsweise eine bessere Ausleuchtung und Einsehbarkeit dunkler Wege. Eine entsprechende Stadtratsinitiative, an der unsere bündnisgrüne Fraktion beteiligt war, möchten wir zeitnah auswerten. Um auf der Grundlage von Fakten zu ermitteln, welche Angsträume in Jena insbesondere für von sexualisierter Gewalt, Rassismus, Queerfeindlichkeit und anderer gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit betroffenen Personen ein Unsicherheitsgefühl hervorrufen, wurde von der Stadtverwaltung im Februar 2024 eine umfangreiche Umfrage begonnen. Aus dieser kommunalen Erhebung wollen wir die entsprechenden Maßnahmen ableiten.
Insbesondere in der Innenstadt und im Paradies, aber auch im restlichen Stadtgebiet möchten wir, dass Polizeistreifen vermehrt zu Fuß und mit dem Fahrrad anstatt mit Kraftfahrzeugen durchgeführt werden. So wird die Polizei als ansprechbar wahrgenommen und die Distanz zu Bürger*innen abgebaut. Zusätzlich setzen wir uns auf Landesebene für mehr Kontaktbereichsbeamte im Stadtgebiet ein. Sie stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen Polizei, Bevölkerung und Kommunalverwaltung sowie Zivilgesellschaft und Vereinen dar. Insbesondere für Jugendliche wurden in den letzten Jahren gute Erfahrungen mit den Kontaktbereichsbeamten in Lobeda und Winzerla gesammelt, die als wenig bedrohlich und im Ernstfall ansprechbarer und nahbarer wahrgenommen werden.
Für gute Beratungsstrukturen gegen Gewalt, Missbrauch und Diskriminierung
Für uns Grüne bedeutet Sicherheit auch, dass Betroffene von Gewalt, Missbrauch und Diskriminierung wissen, wo sie gute Beratung und Unterstützung bekommen. Dazu gehört auch eine starke Antidiskriminierungsstelle (Migration). Wir setzen uns dafür ein, Beratungsstrukturen und Hilfsangebote zentral auf den Internetseiten der Stadt zu bündeln und entsprechende Broschüren herauszugeben.
Wir möchten Schutzstellen wie den Verein Frauenhaus Jena e. V. und den Kinder- und Jugendschutzdienst dauerhaft finanzieren und beim Ausbau ihrer Angebote unterstützen (Frauen und Gleichstellung). Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich für Verwaltung und Polizei sind notwendig und erfahren von uns die entsprechende Unterstützung bei ihrer Umsetzung. Sozialarbeitende in der Wohnungslosenhilfe, Migrationsberatung und Kinder- und Jugendhilfe sind durch bereits bestehende Beziehungen für Betroffene oft eine erste Anlaufstelle. Um ihrer Verweisfunktion an entsprechende Beratungsstellen gerecht zu werden, möchten wir auch diese Strukturen stärken und sie personell und finanziell stärker im Haushalt verankern.